Die Blütezeit der Kaffeepflanze
Die Blütezeit der Kaffeepflanze stellt eine Phase dar, in der besonders auf die Pflege der Kaffeepflanze geachtet werden muss. Weitere Informationen zur Blüte und der Reifung der Kaffeepflanze verrät der nachfolgende Artikel.
Blütezeit der Kaffeepflanze – Robusta und Arabica
Die Pflanze, an welcher die Kaffeebohnen erst gedeihen, nennt sich „Coffea“ und zählt zur Gattung der Rubiaceae, also der Rötegewächse. Insgesamt gehören zu dieser Pflanzenfamilie rund 70 Arten, welche überall in den Tropen gedeihen. Für den Kaffee, wie wir ihn kennen, sind allerdings zwei Sorten besonders relevant: Der „Coffea arabica“, welcher auch als Bergkaffee bezeichnet wird und der „Coffea canephora“, der auch als Robustkaffee oder Robusta bekannt ist. Beide Sorten liefern gemeinsam nahezu den ganzen Rohstoff für die globale Produktion von Kaffee auf der Erde. Der Bergkaffee bzw. Arabica-Kaffee macht davon bereits rund 70 Prozent aus. Diese Pflanze wird vor allem in Lateinamerika, Südostasien, Indien und Afrika angebaut – also überall rund um den Äquator zwischen dem 23. Grad Nördlicher Breite und dem 25. Grad Südlicher Breite.
Eine Besonderheit, welche ausschließlich der Bergkaffee besitzt, ist, dass diese Pflanze die einzige ihrer Art ist, die sich selbst bestäuben kann. Das bedeutet, dass sie nicht auf Fremdbestäubung von außen angewiesen ist. Insekten oder Wind sind daher für die Fortpflanzung nicht notwendig. Wenn dies anders wäre, hätte die Pflanze wohl kaum eine Chance, zu überleben. Ihre Blüten, die an Jasmin erinnern, sind nur über einen sehr kurzen Zeitraum – nämlich nur über Stunden – befruchtbar und verblühen anschließend sofort. Für den Fortbestand von Bedeutung ist allerdings auch die Menge der Blüten. So können an einer ausgewachsenen Bergkaffee-Pflanze ganze 40.000 Blüten gedeihen, sofern die Pflanze gut gepflegt wird und auch die äußeren Faktoren stimmen.
Allgemein gelten Pflanzen, die in den tropischen Regionen der Erde wachsen, als relativ robust. Sie halten nicht nur dauerhafte Hitze, sondern auch heftigen Regen und Stürme problemlos aus. Die beiden Sorten Arabica und Canephora allerdings gedeihen nur bei Temperaturen zwischen 13 und 30 Grad. Das bedeutet: Weil in der Region um den Äquator nicht selten noch viel höhere Temperaturen herrschen, pflanzt man diese Sorten in der Regel auf kühleren Hochebenen an. Etwas widerstandsfähiger ist dagegen die Canephora – sie kann auch noch bei einer durchschnittlichen Temperatur von 26 Grad kultiviert werden. Die Voraussetzung ist bei beiden Pflanzen allerdings, dass eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Umgebung vorhanden ist. Wenn diese fällt, so reduziert sich auch die Hitzebeständigkeit der Pflanzen.
Noch empfindlicher reagieren die Coffea-Arten auf kalte Temperaturen. Sobald das Thermometer unter 10 Grad Celsius fällt, wird es kritisch.
Allgemein benötigt die Kaffeepflanze eine Niederschlagsmenge von mindestens 1.500 mm pro Jahr. In Gebieten, in denen die jährliche Niederschlagsmenge geringer ist, kommt man für einen erfolgreichen Anbau nicht um eine künstliche Bewässerung herum. Bei einer Niederschlagsmenge von lediglich 800 mm pro Jahr ist der Anbau nicht mehr rentabel.
Im Hinblick auf den Boden zeigen sich beide Sorten als sehr empfindlich: Er muss nicht nur tief und locker sein, sondern sich auch durch eine gute Durchlässigkeit und Belüftung auszeichnen. Ein neutraler bis leicht saurer pH-Wert ist optimal für einen guten Wuchs. Die Kaffeepflanze braucht Stickstoff, Kalium und Phosphorsäure, um ihre Blüten austreiben zu können. Ideal ist, wenn die obere Bodenschicht überwiegend aus Humus besteht. Dieser ist einerseits wichtig, damit das Feuchtigkeits- und Nährstoffaufkommen gewährleistet ist, andererseits aber auch, damit die Kaffeepflanze vor Winderosion und Bodenabschwemmungen bei starkem Regen geschützt bleibt.
Die Blütezeit der Kaffeepflanze
Damit aus den Blüten der Kaffeepflanze eine Frucht werden kann, benötigen alle Kaffeepflanzen – natürlich ausgenommen der Arabica-Sorte – eine Fremdbestäubung von außen, die durch Insekten oder WInd erfolgt. Auf diese Weise können sich dann innerhalb sieben bis zehn Monaten Früchte entwickeln, die optisch an Kirschen erinnern – und auch so heißen. Die Kaffeekirschen, wie man die Steinfrüchte bezeichnet, wechseln ihre Farbe häufiger während ihrer Reifung. Zunächst sind sie grün, danach wechselt die Farbe über Gelb bis hin zu Tiefrot. Bei einer Überreifung verändert sich die Farbe sogar noch einmal: Dann sind die Kirschen schwarz.
Die Blütezeit der Kaffeepflanze dauert mehrere Monate, was problemlos funktioniert, da die klimatischen Bedingungen in der Äquatorregion das ganze Jahr über fast konstant sind. Aus diesem Grund passiert es oft, dass eine Pflanze zur gleichen Zeit Früchte und Blüten tragen kann. Die Kaffeeblüten weisen eine strahlend weiße Farbe auf, verblühen aber meist schon nach einer sehr kurzen Zeit, auch die Fruchtbarkeit nimmt – wie oben beschrieben – schnell wieder ab. Die weißen Blüten der Kaffeepflanze weisen einen Durchmesser von rund 2 cm auf und stellen einen schönen Kontrast zur intensiv grünen Farbe ihrer Blätter dar. Die Schönheit und der intensive Duft der Pflanzen sind für Insekten besonders anziehend. Erreichen die ersten Regenfälle nach der langen Trockenzeit die Anbauregion, so nimmt die Blütezeit einige Monate in Anspruch, oft sogar das ganze Jahr. So lassen sich übrigens auch die verschiedenen Erntezeiten erklären: Diese sind je nach Ort sogar ganzjährig.
Nach der Blütezeit: So entstehen Kaffeebohnen
Während Robusta-Bohnen eher eine rundliche Form aufweisen, erkennt man die Arabica-Bohne an ihrem langen, schlanken Wuchs. Die Kaffeepflanze an sich wächst dagegen als Strauch, aus dem mehrere große Äste gedeihen. Allerdings können lediglich die kleinen Zweige nachwachsen. Andererseits kann eine unbeschnittene Kaffeepflanze bei einer guten Pflege sogar eine Höhe von bis zu 10 Metern erreichen. Für eine leichtere Pflege ist es besser, die Sträucher etwas zurückzuschneiden: Empfehlenswert ist eine Höhe von maximal zweieinhalb Metern, damit gestalten sich die Pflege und die Ernte deutlich einfacher. Generell weist die Kaffeepflanze eine Lebensdauer von maximal 50 Jahren auf – ihre Nutzungsdauer ist allerdings um einiges kürzer. Meist trägt die Pflanze ihre ersten Früchte erst nach vier Jahren. Der Ertrag bleibt dann etwa über 25 Jahre bestehen und nimmt dann kontinuierlich ab.
Es kann vorkommen, dass an einem Kaffeestrauch unterschiedliche Reifestadien zur gleichen Zeit vorhanden sind – dies erschwert die Ernte zusätzlich. Im Inneren der Kaffeekirschen befinden sich zwei Samen – diese sind die eigentlichen Bohnen, die später für die Röstung verwendet werden. Umhüllt sind diese von einem weichen Fruchtfleisch und von der Haut, die als Pergamenthaut bezeichnet wird. Direkt danach folgt die viel dünnere Silberhaut. Im Normalfall treten die Samen paarig auf. Als Rohkaffee weist der Samen eine grüne Farbe mit leichten, gräulichen Schattierungen auf. Allerdings sind auch braune bis rötliche und sogar hellblaue Verfärbungen keine Seltenheit. Eine Bohne besitzt im Durchschnitt eine Länge von 10 mm. Für ein einziges Gramm Kaffee sind bereits rund sieben Bohnen erforderlich.
Weil die Kaffeepflanze zur selben Zeit Früchte und Blüten an ihrem Strauch tragen kann, bestehen die angebauten Kulturen in den meisten Fällen über mehrere Jahre bestehen. Weltweit sind es lediglich 0,8 Prozent der rund 1.500 Mio. Hektar an landwirtschaftlicher Nutzfläche , welche mit ein- sowie mehrjährigen Kaffeepflanzen kultiviert werden.
Abhängig von ihrem Anbauland werden die beiden beliebtesten Sorten Arabica und Canephora auf ganz verschiedene Arten verarbeitet. Einige bevorzugen pure Mischungen der Arabica-Pflanze, andere wiederum schätzen den kräftigen, vollmundigen Geschmack der Sorte Canephora. Ebenfalls möglich ist es, bei der Weiterverarbeitung der Bohnen beide Sorten zu mischen, um ein ganz neues Aroma, welches das Beste aus beiden Pflanzen vereint, zu schaffen.