Hygiene beim Kaffeevollautomaten
Die Hygiene beim Kaffeevollautomaten – so erhalten Sie den reinen Kaffeegenuss
Bequemer und schneller als mit einem Kaffeevollautomaten kann man eine gute Tasse Kaffee oder Espresso nicht zubereiten. Auf Knopfdruck beginnt das Mahlwerk zu röhren und schon durchzieht köstliches Kaffeearoma die Luft. Viele Geräte setzen mit einer fluffigen Portion Milchschaum dem Koffeingenuss zusätzlich eine Krone auf.
Doch was ist, wenn sich heimlich Keime und Bakterien in den Kaffeevollautomaten einnisten und den Kaffeegenuss trüben. Plötzlich entsteht aus den Bohnen, die beim Einfüllen noch einen verführerischen Duft verbreitet haben, ein Gebräu, das muffig und abgestanden schmeckt. Statt einer feinen Crema auf der Oberfläche schwimmen im Kaffeebecher nur schmuddelige Schaumreste. Spätestens dann wird es Zeit, die Reinigungsroutine beim Kaffeevollautomaten umzustellen. Noch besser ist es allerdings, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen.
Warum Keime sich im Kaffeevollautomaten wohl fühlen.
Für viele Keime bietet der Kaffeevollautomat den idealen Nährboden. Die Umgebung ist warm und feucht, und die in den Kaffeebohnen enthaltenen Öle reichern das Klima zusätzlich an. Kommen dann noch Reste der aufgeschäumten Milch hinzu, finden Bakterien, Keime und Schimmel schon die ideale Brutstätte vor. Je länger die Reste der letzten Kaffeebereitung im Dunkeln des Automaten verbleiben, desto ungestörter können die Mikroorganismen sich ausbreiten. Das beeinträchtigt auf die Dauer nicht nur den Geschmack von Kaffee und Espresso, sondern kann auch der Gesundheit schaden, besonders, wenn Schimmelpilze oder E.Coli-Bakerien sich im Kaffeevollautomaten festsetzen.
In seiner Abschlussarbeit an der Hochschule Rhein-Waal untersuchte der Masterabsolvent des Studienganges Lebensmittelwissenschaft, Jan Schages, das Innere von Kaffeevollautomaten. Vor allem in jenen Teilen, durch die Wasser fließt, fand er einen Biofilm aus Bakterienkolonien. Auch wenn noch nicht sicher ist, ob die Bakterien im Kaffeeautomaten grundsätzlich gesundheitsschädlich sind, kann schon der Gedanke an ein derart verseuchtes Innenleben der Geräte den Appetit auf frischen Kaffee verderben.
Was macht das Reinigungsprogramm?
Wer sich für einen Kaffeevollautomaten mit integriertem Reinigungsprogramm entschieden hat, wiegt sich häufig bereits in Sicherheit, wenn es um die Hygiene beim Kaffeevollautomaten geht. Doch damit ist es leider noch nicht getan. Zwar spült das Reinigungsprogramm meist nach jedem Gebrauch oder direkt nach dem Einschalten, die Wasserleitungen des Automaten durch und reduziert damit die Voraussetzungen für Verschmutzungen erheblich, wirklich hygienisch geht es aber damit im Inneren des Automaten noch nicht zu, denn das feuchtwarme Klima bleibt erhalten und es werden nicht alle Rückstände im Inneren der Maschine beseitigt. Mehr als eine Vorreinigung kann das automatische Reinigungsprogramm eines Kaffeevollautomaten also nicht leisten.
Welche Stellen sind besonders anfällig für Verschmutzungen?
Schon bei genauerem Hinsehen kann man Ablagerungen, Verkrustungen oder sogar Schimmel an manchen Stellen des Automaten entdecken. Vor allem der Wassertank, die Tropfschale und der Milchaufschäumer sind anfällig für Ablagerungen. Aber auch Brühgruppe und Tresterbehälter müssen regelmäßig gründlich gereinigt werden.
Der Wasserbehälter
Wird sehr kalkhaltiges Wasser in den Wassertank gefüllt, so setzen sich besonders schnell Kalkpartikel darin ab. Sie bieten einen idealen Nährboden für Bakterien, die sich sofort ausbreiten. Der Wassertank muss also besonders sorgfältig sauber gehalten werden. Mindestens einmal täglich, am besten aber vor und nach jedem Gebrauch des Kaffeevollautomaten sollte der Wassertank mit klarem Wasser ausgespült und abgetrocknet werden. Auf keinen Fall darf das Wasser zu lange in dem Tank stehen. Nach maximal vier Stunden sollte es immer ausgetauscht werden.
Es reicht allerdings nicht, das Wasser auszutauschen, sondern auch eine regelmäßige Reinigung des Wasserbehälters ist nötig. Auf einer sauberen, trockenen Oberfläche wird es für die Bakterien schnell ungemütlich. Regelmäßige Reinigung mit Essig oder Entkalker hilft zudem, Kalkablagerungen zu vermeiden, damit sich erst gar keine Schmuddelschicht aufbauen kann.
Der Tresterbehälter
Einen weiteren kritischen Bereich bildet der Tresterbehälter mit seinem feuchtwarmen Inhalt. Wer schon einmal vergessen hat, einen gebrauchten Kaffeefilter zu entsorgen, weiß, wie schnell Schimmelpilze und Bakterien den Inhalt besiedeln. Und nicht umsonst sind Kaffeereste ein besonders wirksames Düngemittel für Pflanzen. Die Kaffeereste sollten also nach dem Brühen niemals länger als nötig in dem Automaten verbleiben, damit sich erst gar keine Bakterien einnisten können. Nach dem Entleeren sollte der Behälter heiß ausgespült und abgetrocknet werden. Auch Kaffeepads und Kaffeekapseln müssen direkt nach dem Aufbrühen aus dem Gerät entfernt werden.
Die Brühgruppe
Schon beim Kauf eines Kaffeevollautomaten sollten Sie darauf achten, dass die Brüheinheit sich leicht herausnehmen und reinigen lässt. Sie sollte mit klarem Wasser mindestens einmal in der Woche durchgespült werden. Wichtig ist, dass sie nach dem Reinigen gründlich trocknen kann, bevor sie wieder eingesetzt wird. Falls nötig, kann das Sieb zusätzlich mit einem Pinsel gereinigt werden. Spülmittel sollte beim Reinigen der Brühgruppe möglichst nicht zum Einsatz kommen, da es den Geschmack des Kaffees beeinträchtigen kann.
Die Abtropfschale
Sammeln sich in der Tropfschale Reste aus dem letzten Brühvorgang so sieht das meistens schon recht unappetitlich aus. Hier können sich schnell Schimmelpilze ausbreiten, wenn die Tropfschale bei der Reinigung vergessen wird. Sie muss gründlich abgespült und gut getrocknet werden.
Der Milchaufschäumer
Auch an dem Milchaufschäumer bilden sich schnell Verkrustungen durch Milchreste oder Kalk. Keime lassen auch an dieser Stelle meist nicht lange auf sich warten. Milchreste müssen daher immer komplett entfernt werden. Die Reinigung mit heißem Wasser oder Essig und gründliches Abtrocknen beugen auch hier der Besiedelung mit ungebetenen Gästen vor.
Kampf gegen die Keime – hohe Brühtemperatur und regelmäßige Reinigung.
Neben der regelmäßigen Reinigung kann auch die Erhöhung der Brühtemperatur schon helfen, einer Keimbelasltung entgegen zu wirken. Während die meisten Automaten den Kaffee bei einer Temperatur von 60 bis 63 Grad Celsius zubereiten, wäre eine Erhöhung der Temperatur auf 68 Grad Celsius schon ausreichend, um die meisten Keime zu vernichten. Damit können Sie sicher sein, dass keine Keime in die Kaffeetasse gelangen.
Als weiterer Hinweis für die Auswahl eines Kaffeevollautomaten sollte berücksichtigt werden, dass sich in Kunststoffteilen eher Bakterien ansammeln als an Metallteilen, da eine Kunststoffoberfläche rauer ist als eine Metalloberfläche. Ein Automat mit wenig Kunststoffteilen lässt sich leichter reinigen und einfacher sauber halten. Außerdem kann in dem Einbau von Metallteilen bereits ein Hinweis auf eine hohe Betriebstemperatur des Automaten liegen.
Die Hinweise zum regelmäßigen Entkalken des Automaten, die sich meist in der Gebrauchsanweisung finden, sollten unbedingt beachtet werden. Kalkablagerungen machen es Bakterien besonders leicht, sich in einem Gerät festzusetzen. Meist werden Spezialreiniger für das Entkalken empfohlen oder sogar mitgeliefert. Oft kann aber auch die gründliche Reinigung mit Essig oder Entkalkern aus dem Drogeriemarkt oder dem Fachgeschäft wieder für glatte Oberflächen sorgen.
Das Fazit – ungetrübter Kaffeegenuss mit einfachen Grundregeln
Schon ein paar einfache Grundregeln helfen also, den Kaffeevollautomaten keimfrei und sauber zu halten:
– Beim Kauf kommt es darauf an, ein Gerät auszuwählen, bei dem die Brüheinheit leicht herausgenommen und gereinigt werden kann. Außerdem sollte der Automat den Kaffee bei Temperaturen von mindestens 68 Grad Celsius zubereiten.
– Im Alltag sollten Sie sich nicht auf die automatische Reinigung verlassen. Sie kann lediglich als Vorbereitung für ihre regelmäßige Sauberkeitsroutine dienen.
– Richten Sie bei der Reinigung Ihre Aufmerksamkeit besonders auf die Teile des Automaten, die mit Wasser, Kaffeemehl oder Milch in Berührung kommen. Wasserbehälter, Brühgruppe, Tresterbehälter, Abtropfschale und Milchaufschäumer sind besonders beliebte Brutstätten für Bakterien und müssen daher regelmäßig herausgenommen und gründlich gereinigt werden.
– Das Klima in einem Kaffeeautomaten sollte von hoher Betriebstemperatur, Sauberkeit und Trockenheit bestimmt sein. Dann finden Bakterien und Keime wenig Nährboden, um sich auszubreiten.
An den anfälligsten Stellen des Kaffeevollautomaten für Hygiene zu sorgen erfordert nur ein paar Handgriffe, die schnell zur Routine werden. So können Sie das reine Aroma einer auf Knopfdruck zubereiteten Tasse Kaffee wieder ungetrübt genießen und sicher sein, dass sich nur das darin befindet, was Sie auch trinken möchten.